Lieber Natur oder Kunst-Stoff in Körperpflege- und Kosmetikprodukten? Ihre Wahl!
Viele konventionelle, nicht an natürlich-biologischen Lebensprozessen orientierte Hersteller von Kosmetik und Körperpflegeprodukten verwenden nicht kennzeichnungspflichtiges, sogenanntes Mikroplastik in ihren Produkten, teilweise mit über 10% Volumenanteil! Dies birgt einige Risiken für unsere körperliche Gesundheit und die Umwelt, von der wir abhängen.
Diese mikroskopisch kleinen, für die Hersteller billigst und bequem einzusetzenden Mikroplastik-Perlen (auch Mikro-Plastikgranulat, Plastik-Nanoteilchen, Nanoplastik genannt) bestehen zuallermeist aus den Kunststoffen PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen). Sie finden Anwendung beispielsweise in Zahnpasta, Duschgelen, Cremes aller Art, Peelings, Lippenstiften oder Waschlotionen usw. Die Plastikperlen dienen als billige Putzkörper, Reinigungsmittel, Peelingstoff, Füll- und Bindemittel etc.
Das eingearbeitete Plastik findet sich auf der Verpackung und in der Zutatenliste in unterschiedlichsten Bezeichnungen: Beispielsweise als Perlen, Mikro-Pearls, Mikroperlen, Perl-System, Mikro-Kügelchen, micro particles, Kunststoffkügelchen, Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat (PET), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polyester (PES), Polyurethan (PU) etc.
Was wir säen, werden wir ernten. Und wenn wir Plastik säen, werden wir auch Plastik ernten!
Umweltschützer warnen schon länger vor den Gesundheits- und Umweltgefahren solcher unnatürlicher Anwendungen. Sie schädigen direkt und indirekt Mensch, Tier und Umwelt nachhaltig und sind bereits in unserer Nahrungskette angelangt. Das heißt, sie werden immer mehr in Pflanzen, Tieren (v.a. Meeresfische!) und deren Produkten wie Milch, Bier oder Honig angereichert und landen so auf unserem Teller und letztlich in unserem Organismus.
Mikroplastik im Nanometerbereich besitzt neben blutkapillarverstopfenden Eigenschaften und einer leichten Zellgängigkeit mit Ablagerungen in diversen Organen zusätzlich die fatale Fähigkeit, alle möglichen hormonwirksamen, erbgutverändernden und krebsauslösenden Schadstoffe wie Weichmacher (z.B. Bisphenol A / BPA, Phtalate etc.), Pflanzenschutzmittel (Insektizide, Herbizide, Fungizide), Brandschutzmittel oder anorganische Chlorverbindungen an sich zu binden, die dann im Verdauungstrakt wieder freigesetzt und in unseren Körper gelangen können. Na dann, guten Appetit! Wer sich selbst etwas wert ist und die Natur liebt, verzichtet auf solch unnötiges Zeug, für das es gottlob schon immer Alternativen gibt!
Letztlich braucht es hier auch keine umständliche, zeitaufwendige und kostenintensive wissenschaftliche Beweisführung zum Schädlichkeitsnachweis. Ein einfacher, naturverbundener und gesunder Menschenverstand mit etwas Weitblick sowie der Fähigkeit zum Querdenken reicht völlig aus, um wahrzunehmen, wie hirnverbrannt das Ganze ist. Alles, was wir Menschen säen, werden wir auch ernten, in diesem Fall Plastik und die an sie gebundenen Giftstoffe.
Aktuell zum Thema ein Greenpaece-Clip (1:45) → Sie stecken fast überall drin – in Cremes, Duschgel und Shampoos: Kleine Mikroplastikteile, die verheerende Folgen für Mensch und Umwelt haben können. Werde Sie aktiv und helfen Sie mit dies zu vermeiden!
Ein Plädoyer für unsere Natur und für Naturkosmetika
Um dem Ganzen einigermaßen aus dem Weg zu gehen und aus Respekt vor Mutter Erde plädiere ich daher eindringlich dafür, natürliche Körperpflegeprodukte bzw. Naturkosmetika zu benutzen! Warum Naturkosmetik? Hier einige Gründe…
- Respekt und Achtung vor uns selbst, vor Natur, Tier und Mensch. Beachtung des Umwelt-, Tier- und Artenschutzes und des ökologischen Gleichgewichts.
- Weil unsere Haut ein empfindsames, lebendiges, atmendes, ausscheidungs- und aufnahmefähiges und damit überlebenswichtiges Organ ist. Sie ist keine tote, anorganische Karosserie, die alle Schadstoffe einfach abperlen lässt (Stichwort Allergie bzw. die stetige Zunahme von Überempfindlichkeiten, die sich auf der Haut zeigen).
- Natürliche, biologische, leicht abbaubare bzw. ökologisch zertifizierte Inhaltsstoffe.
- Keine künstlich hergestellten Inhaltsstoffe wie synthetische Duftstoffe, synthetische Farbstoffe oder synthetische Bindemittel (Emulgatoren). Statt dessen Einsatz natürlicher ätherischer Öle, biologischer Farbstoffe und Bindemittel wie beispielsweise pflanzliches Lecithin oder Lanolin.
- Keine Erdölprodukte (Vaseline, Paraffine, PEG, -alkyle, -propyle, synthetisches Glycerin etc. als Abfallprodukte aus der Erdölindustrie) und keine halbsynthetischen Silikonöle bzw. Silikonderivate. Nur pflanzliche Öle und pflanzliches Glycerin sind erlaubt.
- Keine radioaktive Bestrahlung der Inhaltsstoffe oder des Endprodukts mit sogenannten ionisierenden Strahlen.
- Keine genmanipulierten Inhaltsstoffe / keine Gentechnik.
- Keine lebensverachtenden Tierversuche / Tierversuchsfrei.
- Keine Rohstoffe aus toten Wirbeltieren, keine tierischen Fette, Frischzellen, Collagene etc.
- Nur natürliche, naturnahe oder „naturidentische“ Konservierungsmittel sind zugelassen. Gerade letztere wie Benzoesäure, Sorbinsäure oder Salicylsäure sind ein leidiger Kompromiss an die hohen hygienisch-rechtlichen Anforderungen eines länger haltbaren und damit für den Verbraucher „bequemen“ Bio-Fertigproduktes auf dem Markt. Auch sie sollten eigentlich gemieden werden! Keine synthetischen Konservierungsmittel sind erlaubt, wie z.B. Parabene und Formaldehyd. Ja, Sie haben richtig gelesen, Formaldehyd ist in konventionellen Produkten bis zu 0,2% erlaubt, aber in Spanplatten heute gänzlich verboten! Könnte ja ausdünsten und die Luft verpesten. Aber auf die Haut darf´s drauf und in vielen Impfstoffen, die direkt unter die Haut gespritzt werden, ist es zur Konservierung übrigens auch erlaubt.
- Nur Herstellungsverfahren sind zugelassen, die auch in der Natur weitgehend natürlich so vorkommen.
- Möglichst einfache, umweltverträgliche und gut recycelbare Verpackungen.
Und so angewendet gleichen Sie auch nebenbei die etwas höheren Preise wieder aus. Kaufen Sie ausschließlich plastik- und erdölfreie Naturkosmetik-Produkte aus natürlichen, biologischen, nachwachsenden Rohstoffen! Sicher gehen Sie mit einem Einkauf von Naturkosmetika in Bioläden / Biosupermärkten, Reformhäusern und auch in Drogerieketten wie dm (Marke: Alnatura). Fragen Sie im Handel gezielt nach echter, zertifizierter Naturkosmetik und natürlichen Körperpflegeprodukten. Mit Ihrer Nachfrage steuern Sie den Markt und das Angebot von Herstellern und Händlern!
Und wenn Sie selbst kreativ sein wollen und so gut wie jeglichen Verpackungsmüll vermeiden wollen: Informieren Sie sich auch, wie Sie auf natürliche Weise selbst einfache Kosmetik- und Körperpflegeprodukte herstellen können. Gute Anregungen finden Sie beispielsweise hier:
- „Naturkosmetik selber machen – Das Handbuch“ von Heike Käser
- oder mehr duftorientiert „Himmlische Düfte“ von Susanne Fischer-Rizzi.
Woran erkennen Sie natürliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte im Handel?
Sie erkennen geeignete biologisch-zertifizierte Produkte z.B. an folgenden bei uns in Deutschland momentan gängigen Siegeln:
Das Siegel „BDIH Standard IONC„
Herausgeber des Siegels ist der BDIH, der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V. in Mannheim/Deutschland
Weitere Infos auf der Naturkosmetik-Infoseite des BDIH
Das Siegel „NATRUE – True Friends of Natural and Organic Cosmetics“
Herausgeber des Siegels ist: The International Natural and Organic Cosmetics Association A.I.S.B.L. in Brüssel/Belgien
Weitere Infos auf der „Unser Standard-Seite“ von NATRUE
Das „Demeter-Siegel“, welches aktuell wohl die weltweit strengsten Richtlinien für Naturkosmetik (und für biologisch produzierte Lebensmittel) vorgibt.
Herausgeber des Siegels ist der deutsche Pionier für naturgemäße, biodynamische Landwirtschaft, der Demeter e.V., mit Sitz in Darmstadt/Deutschland
Weitere Infos auf der Naturkosmetik-Infoseite von Demeter
Weitere Infos zur Problematik Mikroplastik allgemein und in Kosmetika finden Sie auch hier:
Speziell zu Kosmetika eine BR-PULS-Reportage vom 08.06.17 (12:08):
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND): Mikroplastik – unsichtbare Gefahr
Melden Sie hier Produkte, die Mikroplastik enthalten, für die BUND-Mikroplastikliste: Mikroplastik-Liste Produkte
PDF-Download BUND-Einkaufsratgeber Mikroplastik: Download Einkaufsratgeber Mikroplastik
Online-Petition an Drogeriekette dm: Mikroplastik raus aus dem Sortiment!